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Entwicklung eines Sanierungsindikators für den Wohnungs- und Nichtwohnungsbau

Projektbeschreibung

Projektbeteiligte

Eckdaten

Entwicklung eines Sanierungsindikators für den Wohnungs- und Nichtwohnungsbau


Projektnummer
Projektbeginn
11.2013
Projektende
09.2014
Projektstatus
abgeschlossen mit Bericht

Bestandsmaßnahmen besitzen im Bausektor seit Jahren ein höheres Gewicht als Neubaumaßnahmen. Dies gilt sowohl für den Wohnungsbau als auch für den Nichtwohnungsbau. Die Studie hat die Machbarkeit einer unterjährigen Beobachtung des Umfangs der Bestandsmaßnahmen untersucht. Dabei wurde ein Indikator entwickelt, der das Sanierungsvolumen zeitnah beschreibt.Projektlaufzeit: November 2013 - Juni 2014

Ausgangslage

Seit vielen Jahren besitzen Bestandsmaßnahmen im Bausektor ein deutlich höheres Gewicht als Neubaumaßnahmen. Dies gilt sowohl für den Wohnungsbau als auch für den Nichtwohnungsbau. In der Bauvolumenrechnung des DIW Berlin ist die langfristige Verschiebung hin zu den Bestandsmärkten ausführlich dokumentiert. Allerdings lagen die Werte für die Bestandsmaßnahmen bislang immer erst mit zeitlicher Verzögerung und nur auf Jahresbasis vor. Der wesentliche Grund hierfür ist, dass für diesen Bereich keine spezifischen amtlichen Erhebungen erfolgen. Nicht zuletzt deshalb beruht die Bauprognose der Wirtschaftsforschungsinstitute nach wie vor weitgehend auf einer Beobachtung des Neubaus.

Ziel

Die Zielsetzung der Studie war es, die Machbarkeit einer unterjährigen Beobachtung des Umfangs der Bestandsmaßnahmen zu untersuchen. Im besten Fall sollte dabei ein Indikator entwickelt werden, der die Entwicklung des Sanierungsvolumens zeitnah beschreibt und welcher mit Hilfe geeigneter Frühindikatoren prognostiziert werden kann. Außerdem sollte dieser Indikator so konstruiert sein, dass er in die Bauvolumenrechnung des DIW Berlin integriert werden kann und so einen konsistenten Beitrag für die Bauberichterstattung liefert.

Auftragnehmer des Forschungsprojektes war das Deutsche Institut für Wirtschaftsforschung e.V., Berlin (DIW Berlin).

Konzept

Der Sanierungsindikator wurde mittels ökonometrischer Verfahren erstellt. Insgesamt bestand das Ziel darin, stabile Zusammenhänge zwischen unterjährig verfügbaren Statistiken und dem Volumen der Bestandsmaßnahmen zu erkennen.

Die Arbeitsschritte waren im Einzelnen:

  1. Identifizierung und Abgrenzung der Wirtschaftszweige, die vollständig oder zum Teil Leistungen im Bereich der Gebäudesanierung erbringen.
  2. Durchführung einer Verarbeiterbefragung zur Stützung dieser Identifizierung durch. Hierzu wurde die Heinze GmbH in Celle beauftragt.
  3. Aufarbeitung der relevanten Fachstatistiken und Schätzung des Sanierungsvolumens auf Quartalsebene.
  4. Schätzung und Evaluierung der Zusammenhänge zwischen Sanierungsindikator und Bauvolumenrechnung im Rahmen von Ex-post-Prognosen.
  5. Erfassung des Neubauvolumens auf Quartalsebene mit Hilfe einer Residualschätzung.
  6. Identifikation und Bewertung der Weiterentwicklungsmöglichkeiten von konjunkturellen Prognosen im Gebäudebestand.

Ergebnisse

Die Studienergebnisse zeigen, dass die Konstruktion eines Sanierungsindikators, der den unterjährigen Verlauf der Bestandstätigkeit beschreibt, möglich ist. Dies gilt sowohl für den Wohnungs- als auch für den Nichtwohnungsbau. In beiden Fällen ergeben sich gute Übereinstimmungen zwischen den Schätzungen und den aus der Bauvolumenrechnung abgeleiteten Referenzreihen. Ein Neubauindikator kann entsprechend aus den Differenzen zum Gesamtvolumen gewonnen werden.

Die Ergebnisse bieten somit eine deutliche Verbesserung gegenüber dem Kenntnisstand der reinen amtlichen Statistik. Die zur Generierung der Indikatoren benutzten Daten liegen mit ungefähr halbjähriger Verzögerung vor, so dass bereits im Laufe eines Jahres Aussagen über die Entwicklungen von Neubau und Bestand getroffen werden können. Der Indikator kann außerdem direkt in die Berichterstattung zum Bauvolumen integriert werden, da er unmittelbar an bestehende Reihen zum Bestandsvolumen im Hochbau anknüpft. Es besteht darüber hinaus Anlass zu der Vermutung, dass der Sanierungsindikator zudem prognosefähig ist, so dass sogar mit einem gewissen zeitlichen Vorlauf Aussagen über die Entwicklung der Neubau- und Bestandsaktivitäten getroffen werden könnten. Hierzu sind allerdings noch weitere Forschungsfragen zu klären.

Veröffentlichungen

Entwicklung eines Sanierungsindikators für den Wohnungs- und Nichtwohnungsbau - Endbericht
Download auf https://www.bbsr.bund.de/

Projektbeteiligte
Eckdaten
Schlagworte zum Projekt : Sanierungsindikator, Wohnungsbau, Nichtwohnungsbau, Indikator, Sanierung, Baumaßnahmen
Projekt auf der Webseite des BBSR : https://www.bbsr.bund.de/BBSR/DE/forschung/programme/zb/Auftragsforschung/1Wertschoepfung/2013/Sanierungsindikator/01_start