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Definition eines Qualitätssicherungsprozesses für den elektronischen Datenaustausch im Vergabewesen

Projektbeschreibung

Projektbeteiligte

Eckdaten

Definition eines Qualitätssicherungsprozesses für den elektronischen Datenaustausch im Vergabewesen


Projektnummer
Projektbeginn
10.2012
Projektende
03.2012
Projektstatus
abgeschlossen mit Bericht

Für den elektronischen Datenaustausch im Bauwesen hat sich das GAEB-Format als Standard durchgesetzt. In der Praxis gibt es immer wieder Probleme mit fehlerhaften GAEB-Dateien. Ziel des Projektes war die Definition eines Qualitätssicherungsprozesses in Bezug auf den elektronischen Datenaustausch von GAEB-Dateien.Projektlaufzeit: Oktober 2012 - November 2013

Für den elektronischen Datenaustausch im Bauwesen hat sich das GAEB-Format als Standard durchgesetzt. Es wird in den einzelnen Teilprozessen und Phasen des Planens, Bauens und Betreibens durch verschiedenste Softwaresysteme und Anwender genutzt. Dennoch treten immer wieder Probleme beim Austausch der elektronischen Daten auf. Projektziel war deshalb die Definition eines entsprechenden Qualitätssicherungsprozesses auf der Grundlage einer umfassenden Analyse der datenaustauschrelevanten Prozesse und Systeme im Vergabewesen, um zukünftig problemlos und sicher Baudaten elektronisch auszutauschen.

Dabei sollten die derzeitigen Entwicklungsschritte, die zur Definition der einzelnen Datenaustauschphasen führen, unter dem Gesichtspunkt der Qualitätssicherung kritisch betrachtet werden. Aus dieser Betrachtung sollten Vorschläge abgeleitet werden, die hinsichtlich ihrer Realisierbarkeit bewertet werden sollten. Hierbei sollten Aussagen zur Finanzierung, zu notwendigen Organisationsstrukturen und ggf. zu juristischen Aspekten getroffen werden. In die Betrachtungen wurden die Erfahrungen von anderen im Bauwesen genutzten Austauschverfahren einbezogen.

Auftragnehmer des Forschungsprojektes war die Dr. Schiller & Partner GmbH, Dresden.

Konzept

Das Projekt wurde in drei Arbeitsschritten durchgeführt.

Im ersten Arbeitsschritt wurden Daten gesammelt und analysiert. Hierzu wurden die punktuell existierenden Maßnahmen zur Qualitätssicherung zusammengetragen. Es wurde aufgezeigt, inwieweit diese Maßnahmen einen Beitrag zur Qualitätssicherung leisten können und wo ihre Grenzen liegen. Folgende Teilaspekte waren dabei besonders zu betrachten:

  • Möglichkeiten und Vorteile von XML-Schemata
  • Bewertung existierender Fachdokumentationen
  • Vergleich von Prüfkriterien der Zertifizierung mit Anforderungen im Datenaustausch
  • Interessenkonflikte im Bundesverband Bausoftware bei der Erarbeitung von Prüfkriterien

Zudem wurde zusammengestellt, welche weiteren Austauschformate im Bauwesen von Bedeutung sind. Qualitätssicherungsmaßnahmen für den DATANORM-Datenaustausch wurden recherchiert und Informationen zur qualitätssichernden IFC Zertifizierung zusammengestellt.

Im zweiten Arbeitsschritt wurde dargestellt, dass die Qualitätssicherung idealerweise den ganzen Entwicklungsprozess von der Formulierung der Anforderungen bis hin zur Betreuung der täglichen Austauschpraxis umfasst. Dazu wurden die einzelnen Entwicklungsschritte betrachtet und jeweils der IST-Stand bewertet. Es wurden Vorschläge unterbreitet, wie dieser Prozess im Sinne einer Verbesserung der Qualitätssicherung verändert werden kann. Hierbei wurde betrachtet, unter welchen Voraussetzungen die vorgeschlagenen Maßnahmen realisierbar sind.

Der dritte Arbeitsschritt diente unter Auswertung der Projektergebnisse der Beratung des Auftraggebers bezüglich einer möglichen Umsetzung und Einführung der einzelnen Maßnahmen.

Ergebnisse

Im Ergebnis des Projekts konnte herausgearbeitet werden, dass ein effektiver und optimaler Qualitätssicherungsprozess bereits mit der kritischen Analyse von Anforderungen an den Datenaustausch, die sich aus den spezifischen und prozessorientieren Software-Anwendungen ergeben, beginnen muss.

Es wurde erläutert, dass für alle Teilprozesse im gesamten Bauwerks-Lebenszuklus eine detaillierte Analyse der benötigten Daten erforderlich ist. Im Hinblick auf eine geplante Qualitätssicherung ist es erforderlich, die Ergebnisse dieser Analyse und alle hierfür relevanten Informationen zu erfassen und exakt zu dokumentieren. Die dabei gewonnenen Erkenntnisse können in den einzelnen Phasen bei der der Entwicklung eines neuen Qualitätssicherungsprozesses verarbeitet werden und so perspektivisch zu einem problemlosen Datenaustausch im Vergabewesen und damit auch in der täglichen Arbeit beitragen.

Zurzeit gibt es verschiedene punktuelle Ansätze für eine Qualitätssicherung im Datenaustausch. Allerdings gibt es auch viele Prozessschritte, in denen das Thema Qualitätssicherung nur eine untergeordnete Rolle spielt.

Es wurde aufgezeigt, in welchen Entwicklungsschritten welche Maßnahmen zur Qualitätssicherung hilfreich sein können. Dabei sind manche Ergebnisse bereits kurzfristig dadurch zu erreichen, dass durch die entsprechenden Bearbeiter dem Thema "Qualitätssicherung im Datenaustausch" die notwendige Aufmerksamkeit gewidmet wird. Andere Maßnahmen wiederum erfordern personelle und/oder finanzielle Mittel und Ressourcen, so dass eine Umsetzung erst nach entsprechender Vorbereitung und Mittelbereitstellung möglich wird.

Nicht zuletzt führte eine Betrachtung der Datenaustauschprozesse und der zugehörigen Maßnahmen zur Qualitätssicherung in anderen baurelevanten Organisationen, wie z.B. buildingSMART e.V., zu wesentlichen und verwertbaren Erkenntnissen für die Definition eines neuen Qualitätssicherungs-prozesses im Vergabewesen. Bei einer Zusammenarbeit mit diesen Organisationen sind auch entsprechende Synergien hinsichtlich der Qualitätssicherung im Datenaustausch zu erwarten.

Veröffentlichungen

Definition eines Qualitätssicherungsprozesses für den elektronischen Datenaustausch im Vergabewesen
BBSR-Online-Publikation 02/2014, Hrsg.: BBSR
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Projektbeteiligte
Eckdaten
Schlagworte zum Projekt : GAEB, Datenaustausch, Qualitätssicherung, Vergabe
Projekt auf der Webseite des BBSR : https://www.bbsr.bund.de/BBSR/DE/forschung/programme/zb/Auftragsforschung/3Rahmenbedingungen/2013/QualitaetGAEB/01_start