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Brandsicherheitsbericht für Gebäude des Bundes
Brandsicherheitsbericht für Gebäude des Bundes
Brandsicherheitsbericht für Gebäude des Bundes
08.2011
12.2012
abgeschlossen ohne Bericht
Im Rahmen der Erstellung des Brandsicherheitsberichtes wurde der ausgeführte Brandschutz von Büro- und Verwaltungsgebäuden des Bundes allgemein überprüft sowie abschließend bewertet, um eine gesicherte Bestandsaufnahme hinsichtlich des vorhandenen Brandschutzes zu gewinnen. Empfehlungen zu einer Fortschreibung des Brandschutzleitfadens für Gebäude des Bundes, insbesondere für Verwaltungsgebäude, wurden erarbeitet.Projektlaufzeit: August 2011 - Juli 2012
Ausgangslage
In Ergänzung des im Jahr 2007 erstellten Bauwerkssicherheitsberichtes, inhaltlich mit der Beurteilung der Standsicherheit der Bestandsgebäude des Bundes, wurde der Brandsicherheitsbericht für Gebäude des Bundes im Rahmen des Forschungsprogramms Zukunft Bau des Bundesministeriums für Verkehr, Bau und Stadtentwicklung vom Bundesinstitut für Bau-, Stadt- und Raumforschung im Bundesamt für Bauwesen und Raumordnung mit dem Ziel in Auftrag gegeben, den ausgeführten Brandschutz von Büro- und Verwaltungsgebäuden des Bundes allgemein zu begutachten und abschließend zu beurteilen.
Ziel
- Einschätzung der Brandsicherheit der Büro- und Verwaltungsgebäude des Bundes
- Erarbeitung eines Konzeptes zur einheitlichen Bewertung und Kategorisierung dieser Bundesgebäude hinsichtlich des Brandschutzes
- Empfehlungen zu Inspektionsintervallen und -tiefen für die Überwachung
- Empfehlungen zu einer Fortschreibung des 2006 in der 3. Auflage erschienenen Brandschutzleitfadens für Gebäude des Bundes
Auftragnehmer des Forschungsprojektes war die CRP Ingenieurgemeinschaft Cziesielski, Ruhnau + Partner GmbH, Hannover.
Konzept
Zunächst wurde der Gebäudebestand über die Auswertung der in mehreren Bundesländern repräsentativ angefragten Datensätze zu Verwaltungsgebäuden erfasst und die ergänzenden Angaben bezüglich des Brandschutzes analysiert. Da lediglich für die Hälfte der Objekte Beschreibungen erfolgten bzw. geplanten Brandschutzmaßnahmen vorlagen, konnte mit Hilfe der Datenanalyse die Brandsicherheit der Gebäude nicht abschließend beurteilt werden.
Für die vereinbarten, objektbezogenen Begehungen wurde anhand der Datenzusammenstellung für den Gesamtbestand der Bundesobjekte ein repräsentativer Querschnitt von 15 Gebäuden ausgewählt. Ziel der Untersuchungen war die visuelle Überprüfung der allgemeinen, grundsätzlichen brandschutztechnischen Bestandssituation sowie die Erfassung sicherheitsrelevanter Brandschutzmängel. Zur systematischen Durchführung der Begehungen wurde ein Katalog mit einer listenförmigen Zusammenstellung der für die Brandsicherheit der Gebäude maßgebenden Beurteilungskriterien erstellt.
Für die abschließende Auswertung der Erkenntnisse aus den Überprüfungen und zur Beurteilung der Brandsicherheit der Bundesgebäude wurde auf Grundlage der katalogartigen Begehungsprotokolle ein allgemein anwendbares, objektbezogenes Bewertungssystem entwickelt. Zunächst wurden die einzelnen, festgelegten Beurteilungskriterien über die Zuweisung von Faktoren und einer Gewichtung in Bezug auf das Gefährdungspotenzial bewertet. Anschließend wurden die Einzelkriterien zu einer Gesamtbeurteilung mit einem resultierenden Punktwert für jedes Gebäude zusammengefasst. Mithilfe einer festgelegten Bewertungsskala konnten die untersuchten Bestandsgebäude über den erreichten Gesamtwert in eine definierte Brandsicherheitskategorie eingeteilt werden.
Das im Rahmen des Forschungsprojektes entwickelte Bewertungssystem mit dem Konzept von Brandsicherheitskategorien ermöglicht in einer Art Risikoabschätzung auf das Gefahrenpotenzial des ausgeführten Brandschutzes, der über den erstellten Begehungskatalog systematisch erfasst werden kann, zu schließen und die Brandsicherheit der Gebäude des Bundes zu beurteilen. In Anlehnung an die Definition von Gefahrentypen und der Eintrittswahrscheinlichkeit eines Schadens wurden drei Kategorien unterschieden. Dabei weist ein höherer Wert auf ein größeres Gefahrenpotenzial des Gebäudes in Bezug auf die Brandsicherheit hin.
Ergebnisse
Basierend auf der erfassten Bestandssituation konnte für die Verwaltungsgebäude des Bundes abgeschätzt werden, dass der Brandschutz grundsätzlich gemäß den bauordnungsrechtlichen Anforderungen ausgeführt wurde. Abweichungen vom bauaufsichtlich geforderten Brandschutzniveau wurden insbesondere bei der Ausführung der Rettungswege (brennbare Baustoffe in den notwendigen Rettungswegen, mangelhafter Verschluss von Öffnungen und fehlerhafte Nutzung von Türen), der Abschnittsbildung (Fehlen von Brandwänden, mangelhafte Abschottung von Leitungen durch abschnittsbildende Bauteile und nicht konformer Abschluss von Öffnungen in Trennwänden) sowie der Verlegung und Abschottung von Leitungsanlagen festgestellt. Eine Verallgemeinerung der Erkenntnisse bzw. ein Bezug der Feststellungen zum Errichtungszeitpunkt der Gebäude konnte jedoch nicht abgeleitet werden.
Auf Grundlage des repräsentativ erfassten Bestandsquerschnittes kann als Ergebnis des Forschungsprojektes allgemein für die Brandsicherheit der Verwaltungsgebäude des Bundes mit der bauordnungsrechtlichen Grundsatzanforderung an den Brand-schutz zum Schutz von Leben und Gesundheit ein guter Zustand der Bestandsobjekte abgeleitet werden. Keines der überprüften Gebäude wurde in die kritische Brandsicherheitskategorie 3 eingestuft, für die sich ein unverzüglicher Handlungsbedarf in Bezug auf den ausgeführten Brandschutz ergeben würde. Der Großteil der Objekte weist lediglich kleinere Brandschutzmängel bzw. Abweichungen vom Bauordnungsrecht auf und wurde somit der Kategorie 1 zugeordnet. Nur für einige Bestandsbauten mit der Zuordnung in die Brandsicherheitskategorie 2 besteht ein kurz- bis mittelfristiges Anpassungsverlangen an das bauaufsichtlich geforderte Brandschutzniveau.
Im Forschungsprojekt wurde abschließend für die Fortschreibung des Brandschutzleitfadens für Gebäude des Bundes die Erarbeitung eines Überwachungskonzeptes zur Standardisierung der Überprüfung der Bundesgebäude, welches auf dem erstellten Begehungskatalog und dem entwickelten Bewertungssystem mit Brandsicherheitskategorien basiert, empfohlen. Mithilfe des Konzeptes der Kategorisierung könnte über die Zuweisung zu einer Prioritätenstufe eine Dringlichkeitsbewertung der Ertüchtigungsmaßnahmen und damit eine konkrete Handlungsempfehlung gegeben werden.
Voraussetzung für die Anwendung eines standardisierten Überwachungskonzeptes mit anschließender, systematischer Ablage der Unterlagen an einer zentralen Stelle ist jedoch die Durchführung der über den Brandschutzleitfaden für alle drei Jahre verpflichtend vorgeschriebenen Begehungen. Diese werden resultierend aus den Erkenntnissen des Forschungsprojektes zur Erfassung des Gefahrenpotenzials des ausgeführten Brandschutzes sowie zur Beurteilung der Brandsicherheit der Gebäude des Bundes als unerlässlich erachtet.
Projektbeteiligte |
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Eckdaten | |
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Schlagworte zum Projekt : | Branschutz, Brandsicherheit, Bürogebäude, Verwaltungsgebäude |
Projekt auf der Webseite des BBSR : | https://www.bbsr.bund.de/BBSR/DE/forschung/programme/zb/Auftragsforschung/4Herausforderungen/2012/Brandsicherheitsbericht/01_start |