Zurück

Inhalte

Vertretung nationaler Interessen bei der europäischen Regelsetzung zur Bestimmung der Umweltleistung von Gebäuden

Projektbeschreibung

Projektbeteiligte

Eckdaten

Vertretung nationaler Interessen bei der europäischen Regelsetzung zur Bestimmung der Umweltleistung von Gebäuden


Projektnummer
Projektbeginn
01.2007
Projektende
07.2010
Projektstatus
abgeschlossen ohne Bericht

Ziel des Forschungsprojekts war es, die deutschen Interessen in die Arbeitsgruppen des CEN TC 350 "Sustainability of Construction Works" einzubringen und die Tätigkeit dieser Gremien wissenschaftlich zu begleiten.Projektlaufzeit: Januar 2007 - Dezember 2009

Ausgangslage

Nachhaltiges Bauen in Deutschland ist keine Insellösung, sondern soll auch in anderen Staaten der EU angewendet werden können. Die europäische Normung schafft für den Bausektor den Rahmen, der dies im harmonisierten Binnenmarkt erleichtert. Das Normungsprojekt des CEN TC 350 der Europäischen Kommission soll ein einheitliches Vorgehen bei der Beurteilung von Gebäuden und der Beschreibung der Umweltleistung von Bauprodukten gewährleisten.

Ziel

In dem Forschungsprojekt ging es insbesondere darum,

  • ausgehend von den deutschen Interessen die inhaltliche Mitwirkung bei den Themen des CEN TC 350 (Arbeitsgruppe 1 "Gebäudebeschreibung", Arbeitsgruppe 2 "Prozesse des Lebenszyklus eines Gebäudes", Arbeitsgruppe 3 "Umweltdeklarationen für Bauprodukte") zu fördern
    sowie
  • die Verknüpfung und Anwendung der Ergebnisse anderer Normungsprojekte, wie dem ISO TC 59/SC 17 "Sustainability in Building Construction", die für die Arbeit an dem Gesamtkomplex CEN TC 350 wichtig sind, zu ermöglichen.

Auftragnehmer des Forschungsvorhabens waren die Five Winds Europe GmbH, Tübingen, die Universität Karlsruhe, die PE International GmbH, Stuttgart und die Technische Universität Darmstadt.

Konzept

Inhaltliche Grundlage der Forschungsarbeit waren die Mitgliedschaft und intensive Mitarbeit der Wissenschaftler in den Arbeitsgruppen des CEN TC 350, die Erarbeitung von Kommentaren und Vorschlägen.

Die Ergebnisse der europäischen Normung zur Bestimmung der Umweltleistung von Gebäuden wurden für die nationalen Normungseinrichtungen und Diskussionen des Runden Tisches Nachhaltiges Bauen des BMVBS aufbereitet und nutzbar gemacht. Über den Internetauftritt im Bereich "Normung zur Nachhaltigkeit im Bauwesen" im Informationsportal des BMVBS zum nachhaltigen Bauen wurde die Öffentlichkeit über den aktuellen Stand der Normungsarbeit informiert.

Ergebnisse

In dem Projekt wurden die bisherigen Ergebnisse der europäischen Normung im CEN TC 350 in Bezug auf ihre Umsetzung im deutschen Bewertungssystem für nachhaltiges Bauen und in den EPD (Environmental Product Declaration, Umwelt-Produktdeklarationen) des Instituts Bauen und Umwelt (IBU) untersucht. Es zeigte sich, dass die meisten Indikatoren vergleichbar sind, wenngleich es an verschiedenen Stellen in den spezifischen Bilanzierungsregeln Anpassungsbedarf gibt.

Der Endbericht enthält eine tabellarische Übersicht über die betreuten Normungsaktivitäten im CEN TC 350 "Sustainability of Construction Works" einschließlich einer Beschreibung der Struktur und der inhaltlichen Tätigkeit des CEN TC 350 sowie der Wechselwirkungen zwischen CEN TC 350 und ISO TC 59/SC 17 "Sustainability in Building Construction". In den Anlagen zum Endbericht wurden drei zusätzliche normenspezifische Themen und Zusammenhänge dargestellt, die sich im Laufe des Projekts als variable Aufgabenstellungen entwickelt haben:

  • Industry Foundation Classes (IFC) als ISO-Norm 16739 zur digitalen Beschreibung von Gebäudemodellen für die Optimierung der Planungs-, Ausführungs-, und Bewirt-schaftungsprozesse im Bauwesen
  • Anforderungen an die EPD (Environmental Product Declaration) für Endverbraucher
  • Vorschläge zur Verifizierung der Ökobilanzdaten von Gebäuden

Es wurden Schlussfolgerungen für den Bund und Empfehlungen für die künftige Arbeit abgeleitet. Dies betraf vor allem zwei Bereiche:

Weitere Mitarbeit im CEN TC 350 und im ISO TC 59/SC 17

Die aktive Mitwirkung im CEN TC 350 und im ISO TC 59/SC17 soll fortgesetzt werden. So kann einerseits der Stand der Diskussion in Deutschland zu normenspezifischen Themen direkt eingebracht werden. Das betrifft den in Deutschland beschrittene Weg zur Erarbeitung von EPDs (Environmental Product Declaration), zur Bereitstellung von Angaben zur Nutzungsdauer von Bauteilen, zur Weiterentwicklung der Lebenszykluskostenrechnung sowie zur Unterstützung der Ökobilanzierung durch Bereitstellung entsprechender Daten. Andererseits können Themen und Trends der internationalen Normung frühzeitig identifiziert werden, um sie in aktuelle deutsche Entwicklungen, wie z.B. die Weiterentwicklung des deutschen Zertifizierungssystems, zu integrieren. Es besteht das Ziel, das deutsche Zertifizierungssystem zum nachhaltigen Bauen weiterhin normenkonform zu gestalten und es als solches zu deklarieren. Die bisher erarbeiteten Ergebnisse bedürfen dazu einer permanenten Absicherung durch die weitere aktive Begleitung der europäischen und internationalen Normungsarbeit.

Weiterführung der europäischen Normungsarbeit im Bereich der Erfassung der Gebäudequalität und auf Produktebene

Schwerpunkt der Weiterführung der Normungsarbeit in diesem Bereich ist ein einheitliches Vorgehen bei der Erfassung der Gebäudequalität. Entsprechend dem gesamten Lebenszyklus des Gebäudes sollen weitere umweltrelevante Indikatoren, darunter insbesondere die Innenluftraumqualität, sowie soziale und ökonomische Aspekte in die internationale Normenarbeit einbezogen werden. Auf Produktebene geht es vor allem um die weitere Qualifizierung der EPD (Environmental Product Declaration) als Informationsträger für die Erfassung der Umweltqualität der Gebäude.

Projektbeteiligte
Eckdaten
Schlagworte zum Projekt : EU, Regelsetzung, Umweltleistung, CEN TC 350
Projekt auf der Webseite des BBSR : https://www.bbsr.bund.de/BBSR/DE/forschung/programme/zb/Auftragsforschung/2NachhaltigesBauenBauqualitaet/2010/EuroRegelsetzung/01_start