Rainer König

Meine Ausbildung zum Zimmerer legte ich 1996 bei einem großen süddeutschen Fertighausbauunternehmen ab, das im ökologischen Holzhausbau tätig ist. In diesem Unternehmen lernte ich den modernen Holzbau kennen und arbeitete nach der Ausbildung für mehrere Jahre im Bereich der Holzhausmontage, in gesamten deutschen Sprachraum. Während dieser Zeit konnte ich mir umfassendes praktisches Wissen aneignen. Nach einer Weiterbildung zum staatl. geprüften Hochbautechniker arbeitete ich für weitere 8 Jahre für meinem Ausbildungsbetrieb, als Konstrukteur und Arbeitsvorbereiter für die Gebäudeelementierung, Gebäudevorfertigung und die Ansteuerung der Produktionsanlgen für die Elementvorfertigung. 

Ab 2012 veränderte ich mein Tätigkeitsfeld und startete als Vertriebsmitarbeiter in Mitteleuropa, für einen großen namhaften süddeutschen CNC-Abbundanlagenhersteller und als Produktmanager im Bereich von mechanisch verbundenem Brettsperrholz (Massivholz). Hier konnte ich mir umfassendes Vertriebs- und Marktwissen im europäischen Holzbau aneignen. Die Tätigkeit als Produktmanager beinhaltete die Betreuung von mehreren Bauprodukten im Bereich der integralen Planung, Bauphysik, Brand- und Schallschutz, der Tragwerksplanung und der Erstellung und Betreuung von europäisch Technischen Bewertungen.

Die relevanten Daten für bauaufsichtliche Nachweise, die in Deutschen- und harmonisierten Normen für meine Produkte nicht abgedeckt waren, entwickelte ich über eigene Produktprüfungen, mit namhaften Universitäten und Materialprüfanstalten. Dabei konnte ich mir umfassendes theoretisches und praktisches Wissen im Bereich der Produktentwicklung aneignen. Von daher sind mir die gängigen und relevanten Holzbaunormen und die Anforderungen an Bauprodukte nicht fremd. Die entwickelten Informationen und technischen Kenntnisse wurden federführend von mir katalogisiert und als technische Broschüren oder Marketingmittel dem Markt zur Verfügung gestellt. Darüber hinaus unterstützte ich meine Kunden im Bereich der werkseigenen Produktionskontrolle im Sinne der Bauordnung und der Bauproduktenverordnung. 

Das bis dahin gewonnene und aneignete Wissen vertiefte ich ab 2019 im berufsbegleiteten Studiengang Fachingenieur Holzbau an der Hochschule Augsburg. Hier wurde detailliertes Wissen in den Bereichen Entwurf, Konstruktion, Brandschutz, Schallschutz, Ökologie, Energie und der Planungsprozesse sowie die Kompetenz im Entwickeln von Detaillösungen vermittelt. 

Für ein junges und aufstrebendes Holzbauunternehmen, das im ökologischen Massivholzbereich tätig ist, steuere ich nun, seit 2024, den Bereich F&E | Technik | Zulassungen. Das 
Holzbauunternehmen baut Gebäude, Häuser und mehrgeschossige Wohnkomplexe, komplett aus Massivholz und schlüsselfertig. Ein seit geraumer Zeit sehr stark florierender Markt ist die Ertüchtigung von Bestandsbauten und die urbane Nachverdichtung. Über unser werkseigenes Sägewerk wird das gesamte für die Produktion benötigte Holz „inhouse“ geschnitten, getrocknet und zu Massivholzbauteilen veredelt. Dabei handelt es sich um regional geerntetes Holz (Radius ca. 50 km).

Ein neuer und zukünftiger Bereich, der auf meiner Entwicklungsliste weit oben angesiedelt ist, ist die Laubholznutzung. Ein sehr spannendes Themenfeld, das bis jetzt nur sehr wenig von Normen und Richtlinien abgedeckt wird. Durch die hohen Festigkeiten kann Laubholz, insbesondere die Buche und die Birke, unser klassisches Nadelholz im Bereich der Tragfähigkeit enorm unterstützen.