Praxis: Krankenhausbau


Projektnummer
10.08.18.7-12.07
Projektbeginn
05.2012
Projektende
03.2016
Projektstatus
abgeschlossen mit Bericht

Ergebnisse

Die deutsche Krankenhaus-Landschaft ist für ihre medizinische Spitzenleistung und ihr internationales Renommee bekannt. Viel öfter prägen allerdings chronischer Geldmangel, politische Engstirnigkeit, harter Konkurrenzkampf und veraltete Strukturen das Bild der Kliniken. Viele Krankenhausbetreiber arbeiten deshalb mit Hochdruck an der Effizienzsteigerung der Betriebsmittel und organisatorischen Abläufe. Bieten die vorhandenen Krankenhausbauten kaum Möglichkeit mehr, die notwendige Effizienzsteigerung zu erreichen, ist es in vielen Fällen notwendig, die baulichen Strukturen anzupassen. Unter Leitung des Instituts für Industriebau und Konstruktiven Entwerfen (IIKE), Prof. Carsten Roth, hat ein interdisziplinäres Forschungsteam mit Experten aus den Bereichen Bauwesen, Prozessplanung und Energiedesign der TU Braunschweig dieses Thema aufgegriffen und untersuchten zwischen Mai 2012 und August 2014 in dem Forschungsprojekt „Praxis: Krankenhausbau", wie Planungsprozesse optimiert und dadurch neue Gebäudestrukturen effizient und nachhaltig gestaltet werden können.

Die Defizite im Krankenhausbau wurden im Rahmen einer deutschlandweiten Onlineumfrage näher untersucht. Ziel der Umfrage war es, praxisnah die Anforderungen an den Krankenhausbau zu erfassen. Die Umfrage richtete sich zum einen an die Nutzer der Krankenhäuser (Ärzte oder Pflegepersonal) und zum anderen an Planungsexperten im Gesundheitssektor. So konnte in den Bereichen Planungsprozess und Gebäudeplanung wesentliche Zukunftsthesen für den Krankenhausbau abgeleitet werden.
Das Forscherteam hat gemeinsam mit den Forschungspartnern einen strategischen Planungsprozess entwickelt, der vor der Leistungsphase 1 der HOAI zum Einsatz kommt. Die zur strategischen Planung notwendigen Phasen wurden von der Initialphase bis zur Zielformulierung in Detailierungsstufen anhand einer Matrix entwickelt und mit den notwendigen Informationen ergänzt. Aufbauend galt es zu definieren, wie Methoden und Werkzeuge der drei Disziplinen Prozess, Energie und Bau den Planungsprozess zur Informationsfindung optimal unterstützen können. Dazu wurde ein umfangreicher Katalog von Methoden und Werkzeugen erstellt, der die Anwendbarkeit in der Praxis beschreibt sowie Vor- und Nachteile aufführt.

Gerade die vereinfachte Visualisierung von Fehlstellen in der entwickelten Matrix überzeugte alle Beteiligten des Forschungsprojektes. Die Erkenntnisse des Forschungsprojektes haben innovative Ergebnisse generiert, die bereits Einzug in die Planungsaktivitäten der Forschungspartner gehalten hat. Zugleich ergeben sich aber auch viele Ideen für eine Übertragbarkeit der Ergebnisse auf öffentliche und private Bauprojekte, die in der Vergangenheit den guten Ruf der deutschen Bauwirtschaft durch erhebliche Kosten- und Terminüberschreitungen bei Großprojekten auf Spiel gesetzt haben. 

Projektbeteiligte
Antragsteller/in :

Technische Universität Carolo-Wilhelmina zu Braunschweig
Pockelsstraße 14
38106 Braunschweig

Federführende/r Forscher/in (alternativ Sprecher/in) :

Architekt Dipl.-Ing. Wofgang Sunder, Architekt Dipl.-Ing Jan Holzhausen

Fachbetreuer/in im BBSR :

Guido Hagel, WB 3

Eckdaten
Schlagworte zum Projekt : Krankenhausbau, Betrieb, Bau, Gestaltung, Gebäudestrukturen
Einordnung in Zukunft Bau : Forschungsförderung, Normen/ Standards, Forschungsbericht
Bundesförderung in EUR : 197.568,00