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Wohnformen. Vergleichende Untersuchung zu gemeinschaftlichen und individuellen Wohnbedürfnissen
Wohnformen. Vergleichende Untersuchung zu gemeinschaftlichen und individuellen Wohnbedürfnissen
10.08.18.7-17.47
10.2017
10.2019
abgeschlossen mit Bericht
Ergebnisse
Die Frage, wie viel Wohnfläche eine Person benötigt und wie sich mit Hilfe innovativer gemeinschaftlicher Wohnformen der Flächenverbrauch optimieren lässt, ist bisher noch wenig behandelt worden. Im Projekt „Wohnformen“ wird an Hand von Gemeinschaftswohnungen geprüft, ob die klassische funktionale Aufteilung von Wohnraum noch zeitgemäß ist und wie sich durch deren Neudefinition der Flächenanspruch reduzieren und die Attraktivität gemeinschaftlichen Wohnens steigern lässt.
Untersucht wurden neun Wohnheime in Berlin, Frankfurt und Heidelberg. Bei acht der Gebäude handelt es sich um studentische Wohngemeinschaften bzw. -heime. Zum Vergleich wurde ein Seniorenheim in die Stichprobe auf¬genommen. Anhand der Plan-unterlagen wurde zunächst zeichnerisch ermittelt, in welchen Verhältnissen die Gemeinschafts¬flächen zu privat genutzten Flächen stehen (Flächen- und Raumanalyse), um dann auf der Basis von Beobachtungen und Interviews die tatsächliche Nutzung kleinteilig und im Tagesablauf zu erfas¬sen (Aneignungs- und Inventar¬ana¬lyse). Letzteres vollzieht sich sowohl grafisch als auch mit Hilfe eines inhaltsanalytisch entwickelten Kategoriensystems für die Klassifikation von Tagesaktivitäten und Gemeinschafts¬typen. Abschließend wurde versucht, die Ergebnisse der vergleichenden Fallstudien zu verallge¬meinern, um einen Leitfaden für das Bauen von Gemeinschaftswohnungen zu erstellen.
Für das gemeinschaftliche Wohnen sind zwei Einflussgrößen relevant: die von der Architektur vorgegebenen Funktionen und die Charakteristiken des Gemeinschaftslebens. Das Ziel der Untersuchung bestand darin, durch Gebäudeanalysen und Befragungen die Wirkung dieser beiden Klassen von Einflüs¬sen zu bestimmen, um daraus für die Praxis des Bauens Schlussfolgerungen zu ziehen. Das Ergebnis der Untersuchung ist, dass die entsprechenden Wirkungen „konditional“ sind, d. h. sie gelten in der Regel nur unter bestimmten Bedingungen. Angesichts sehr unterschiedlicher Formen von Vergemeinschaftung lässt sich kein direkter, generalisierbarer Bezug zur Architektur beobachten, sondern lediglich ein indirekter. Die räumlichen Strukturen und Funktionen wirken zwar je nachdem förderlich oder hemmend, aber nicht in einem deterministischen Sinne, sondern indem sie einen Möglichkeitsrahmen vorgeben, in dem sich das Gemeinschaftsleben in Abhängigkeit von anderen Einflussgrößen entwickeln kann.
Variablen, die neben der räumlichen Struk¬¬tur die Form des Zusammenlebens der Bewohner bestimmen, sind erstens die Bewohnerzusammensetzung und zweitens die Wohnkultur, d. h. Strukturbedingungen, die sich aus der Eigenart der Gemeinschaft ergeben (soziale Struktur). Als dritte Kon¬di¬tionierung für Vergemeinschaftung spielt das Betreiberkonzept eine wichtige Rolle (organi-sato¬rische Struktur). Für das erfolgreiche gemeinschaftliche Wohnen bedarf es also nicht nur geeigneter räumlicher Voraussetzungen, sondern auch die dazu passenden sozialen und organisatorischen Bedingungen. Es wurde versucht, diese Wirkungen und gegenseitigen Abhängigkeiten in den Leitfadenempfehlungen für die Planung von Gemeinschaftswohnungen zu berücksichtigen.
Projektbeteiligte | |
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Antragsteller/in : |
Gesellschaft für empirische Sozialforschung und Kommunikation mbH | Survey Research & EvaluationHumboldt-Universität, Institut für Sozialwissenschaften |
Federführende/r Forscher/in (alternativ Sprecher/in) : |
Gesellschaft für empirische Sozialforschung und Kommunikation mbH Survey Research & Evaluation Prof. Dr. Bernd Wegener Ziegelstraße 29 10117 Berlin |
Fachbetreuer/in im BBSR : |
Dr. Michael Brüggemann, i. A. WB 3 |
Eckdaten | |
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Schlagworte zum Projekt : | Gemeinschaftliches Wohnen; Suffizienz; Wohnzufriedenheit; housing wellbeing; Studierenden- und Senioren-Wohnheime |
Einordnung in Zukunft Bau : | Forschungsförderung, Architektur/ Gestaltung/ Qualität, Wohnungsbau, Forschungsbericht |
Bundesförderung in EUR : | 86.054,75 |