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Neue Mobilität und Mobilitäts-Hubs im ländlichen Raum
Neue Mobilität und Mobilitäts-Hubs im ländlichen Raum
Mobilitäts-Hubs
10.08.18.7-21.13
07.2021
08.2023
abgeschlossen mit Bericht
Ergebnisse
Die Verkehrswende, die heute nach dem Konzept Mobility as a Service (MaaS) nutzerorientiert verstanden und unter Einsatz digitaler Technologien und Plattformen betrieben wird, findet aktuell vorwiegend in urbanen Kontexten statt. Die vorliegende Studie befasst sich stattdessen mit den Potenzialen der öffentlichen Verkehre (ÖV) im ländlichen Raum und legt den Fokus auf die räumliche Konzeption und die bauliche Infrastruktur der öffentlichen Verkehre. Ein solcher Ansatz fehlt bislang für den ländlichen Raum.
Für einen Teilbereich Nordhessens wurde ein Mobilitätskonzept für die öffentlichen Verkehre mit einem Zielhorizont bis 2035 entwickelt, zu dessen Modellierung Bewegungsdaten (Mobilfunkdaten) ausgewertet wurden. Auf dieser Grundlage konnten Kriterien für ein gestuftes, skalierbares und übertragbares Hubsystem entwickelt werden, das multi-modale und digital abrufbare Angebote beinhaltet – und das auch in anderen räumlichen Kontexten ländlich geprägter Regionen anwendbar ist. Neben den Mobilitätsangeboten integrieren die Hubs Sekundärfunktionen, z.B. anbieteroffene Paketstationen, und schaffen damit neue Zentralitäten und Aufenthaltsqualitäten, womit sie als soziale Orte zu Ankerpunkten des öffentlichen Lebens werden. Vier Standorte der Gemeinde Trendelburg, die ein Spektrum typischer Situationen in ländlichen Siedlungen aufzeigen, wurden räumlich untersucht. Anhand von Designstudien wird nachgewiesen, dass die Mobilitäts- und Sekundärfunktionen baulich integriert werden können, und dass mit modularen Baukastensystemen eine klare Gestaltungsprache mit einem hohen Maß an Wiedererkennbarkeit, Variabilität und Skalierbarkeit verbunden werden kann.
Insgesamt zeigt sich, dass mit einem flächendeckenden Umbau der Haltestellensysteme und der sie umgebenden Straßenräume enorme qualitative Verbesserungen des öffentlichen Raums erzielt, aber auch räumliche Ressourcen für die Verkehrswende im ländlichen Raum gewonnen werden könnten. Damit könnte insgesamt das Leben in den Dörfern und Gemeinden im ländlichen Raum verbessert und die Stabilität der ländlichen Regionen erhöht werden. Diese dreifache Verkehrswende – für den Klimaschutz, für den öffentlichen Verkehr und für die Qualität ländlichen Lebens – erfordert aber auf vielen Ebenen politische Weichenstellungen und Investitionen der öffentlichen Hand.
Das Projekt wurde gemeinsam mit den Praxispartnern Nordhessischer Verkehrsverbund (NVV), der Gemeinde Trendelburg und der Regionalmanagement Nordhessen GmbH entwickelt sowie unter Beteiligung weiterer relevanter Stakeholder der Regional- und Mobilitätsplanung in Nordhessen. Die Mobilitätsstudie wurde von dem Büro Mobile Zeiten erstellt, die Hub-Designs von den Büros AMUNT, MEKADO und TD – The Department.
Projektbeteiligte | |
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Antragsteller/in : |
Universität Kassel |
Federführende/r Forscher/in (alternativ Sprecher/in) : |
Universität Kassel Prof. Philipp Oswalt FB Architektur- Stadt- und Landschaftsplanung
Prof. Stefan Rettich Fachgebiet Städtebau |
Fachbetreuer/in im BBSR : |
Dr. Katja Hasche, WB 3 |
Eckdaten | |
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Schlagworte zum Projekt : | Daseinsvorsorge, Digitalisierung, Klimaschutz, ländlicher Raum, Mobility as a Service (MaaS), Mobilitäts-Hub, Öffentlicher Verkehr, On-Demand-Ride-Pooling, Soziale Orte, Verkehrswende |
Einordnung in Zukunft Bau : | Forschungsförderung, Architektur und Mobilität, Baukultur/ Nutzerpartizipation, Architektur und Stadtraum, Architektur/ Gestaltung/ Qualität, Normen/ Standards, Forschungsbericht |
Forschungskategorie nach EU : | Grundlagenforschung |
Art des Unternehmens : | Einrichtung für Forschung und Wissensverbreitung |
Bundesförderung in EUR : | 332.332,00 |
Projektetage der Bauforschung | ||
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Projektvorstellung 1 | 24.03.2022 | |
Projektvorstellung 2 | 14.03.2023 |