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Steigerung der Anteile von Bau- und Abbruchabfällen in vier verschiedenen Lehmbaustoffen
Steigerung der Anteile von Bau- und Abbruchabfällen in vier verschiedenen Lehmbaustoffen
Ansätze zur Substitution von Primärrohstoffen als Zusatzstoffe und Deponievermeidung von Bindemitteln in wiederverwendbaren Lehmbaustoffen, Stufe 2
10.08.18.7-25.02
01.2026
12.2027
laufend
Trotz aller Bestrebungen, eine Kreislaufwirtschaft zu etablieren, sind die Umweltwirkungen im Bausektor ungebrochen hoch. Durch die linearen Bauweisen werden mineralische Rezyklate überwiegend in technisch ungeregelten Anwendungen eingesetzt, die Feinfraktion (< 2 mm) aufgrund fehlender Anwendungsmöglichkeiten deponiert. In der 1. Projektstufe wurden Rezyklate in zwei Lehmbaustoffentwicklungen (LPM, LS) eingesetzt und die technische Machbarkeit nachgewiesen. Die Substitutionsraten lagen aufgrund hoher Schadstoffgehalte bislang nur bei 28 %. Ein vollständiger Ersatz wurde nur mit technisch erhöhtem Aufwand für eine niedrigere Anwendungsklasse erreicht. Die Ergebnisse ermöglichten dennoch eine Anpassung der Lehmbaustoff-Normen DIN 18945-18948 (2023), die nun erstmals einen Rezyklatanteil in Höhe von bis zu 10 % zulassen. In der 2. Stufe soll der Anteil der Sekundärrohstoffe signifikant gesteigert werden. Schad- und Störstoffgehalt sollen durch selektive Rückbaumethoden, optimierte Aufbereitungsprozesse und neu identifizierte Quellen für Rezyklate reduziert werden. Weiter soll auf Bodenaushub fokussiert und Gütekontrollwerte definiert werden, die eine schnelle Bewertung des Eingangsmaterials ermöglichen und zukünftige Deponierung vermeiden. Zudem soll ein Vorschlag für einen Abfallschlüssel für Lehmbaustoffe gemacht werden, um zukünftig sortenreine Rezyklate aus dem Rückbau gewinnen zu können. Die Entwicklung soll auf vier Lehmbaustoffe (LS, LMM, LPM, LP) ausgedehnt und der Machbarkeitsnachweis in Form verschiedener Prototypen (TRL 4) erbracht werden. Der Rezyklatanteil in den Normen soll zudem gesteigert werden. Die Entwicklungen liefern einen Beitrag zur langfristigen Sicherung von hochwertigen, energiearmen, mineralischen Bauprodukten, die wiederverwendbar (Lehmstein, Lehmplatte) oder bei sortenreiner Trennung mit wenig Energie endlos rezyklierbar sind (Lehmputz, Lehmmörtel) oder am EoL in den biologischen Kreislauf zurückgeführt werden können.
| Projektbeteiligte | |
|---|---|
| Antragsteller/in : |
Karlsruher Institut für Technologie (Universitätsaufgabe) |
| Federführende/r Forscher/in (alternativ Sprecher/in) : |
Karlsruher Institut für Technologie (Universitätsaufgabe) |
| Weitere Forscher/innen : |
Forscher 1: Technische Universität Berlin, Natural Building Lab Natural Building Lab der TU Berlin Institutsleitung: Eike Roswag-Klinge Projektleitung: Julian Mönig Forscher 2: Bundesanstalt für Materialforschung und -prüfung 4.3 Fachbereich Schadstofftransfer und Umwelttechnologien Leitung: Dr.-Ing- Ute Kalbe Projektleitung: Wolfgang Horn Forscher 3: ZRS Ingenieure GmbH Leitung: Christof Ziegert Bearbeitung: Gloria Hohmann Forscher 4: ClayTec GmbH & Co. KG Leitung: Ulrich Röhlen Bearbeitung: Ulrich Röhlen |
| Praxispartner/innen : |
Ideeller Projektpartner 1: |
| Fachbetreuer/in im BBSR : |
Daniel Wöffen, WB 3 |
| Eckdaten | |
|---|---|
| Schlagworte zum Projekt : | Wiederverwertung, Kreislaufwirtschaft, Reduktion der Primärrohstoffinanspruchnahme, Recycling-Lehmbaustoffe, Ressourceneffizienz , Bau- und Abbruchabfälle, Reduktion CO2 Emissionen, Abfallreduktion |
| Einordnung in Zukunft Bau : | Forschungsbericht, Forschungsförderung, Energieeinsparung/ -gewinnung, Zirkuläres Bauen/ Rückbau/ Recycling, Ökobilanzierung/ Lebenszyklusanalyse, Normen/ Standards |
| Forschungskategorie nach EU : | Grundlagenforschung |
| Art des Unternehmens : | Einrichtung für Forschung und Wissensverbreitung |
| Bundesförderung in EUR : | 307.262,00 |
