Berlin-Grunewald: Dauerwaldweg
20.30.08-03
06.2017
12.2019
abgeschlossen mit Bericht
Ergebnisse
Mit dem Ergänzungsneubau für eine bestehende Studentenwohnanlage von 1960 wurde mittels einfacher Bautechniken und standardisierter Bauprodukte schnell und ökonomisch ein Gebäude erstellt, das auf die architektonischen und denkmalschutzrechtlichen Bedingungen des Umfelds reagiert und sich mit seiner Gestaltung in die Siedlung einfügt.
Die denkmalgeschützte Bestandsanlage des Studierendenwohnheims am Grunewald besteht aus zehn Häusern und wurde durch den Vario-Neubau nachverdichtet. Der Neubau übernimmt in seiner Baukörperausbildung und Fassadengestaltung die wesentlichen Merkmale der vorhandenen Wohnanlage. Gleichzeitig stellt der neue Baukörper durch seine drei Vollgeschosse zur Grundstückskante einen Solitär dar und bildet einen städtebaulichen Akzent am Übergang des Wohngebietes zum Grunewald. Durch das in das Gelände hineingeschobene Untergeschoss vermittelt der Baukörper zwischen dem Straßenniveau und dem höher liegenden Niveau des Studierendenwohnheims.
Der Grundriss des Neubaus ist zweihüftig angelegt. Auf vier Geschossen werden überwiegend Einzelapartments realisiert. In vier Wohngemeinschaften teilen sich jeweils zwei ein Bad und eine Pantry-Küche. Die Apartments des Untergeschosses liegen zur offenen Seite nach Südwesten auf Straßenniveau. Das unterste Geschoss des Neubaus wurde barrierefrei erschlossen. Hier sind drei rollstuhlgerechte Wohnungen entstanden. Zwei weitere Wohnungen in diesem Geschoss sind als mögliche Betreuerwohnungen vorgesehen. Auf der Nordseite des Untergeschosses sind Nebenräume für Hausanschluss und Technik sowie die Waschküche angeordnet. Dabei soll die Ausstattung und Abmessung der Waschküche neben funktionalen Anforderungen auch die Nutzung des Raumes als informellen Treffpunkt ermöglichen. Außerdem befindet sich hier ein großer Fitnessraum. Zusätzlich steht die Dachterrasse als Gemeinschaftsfläche zur Verfügung.
Durch die modulare und standardisierte Bauweise, die Realisierung mit Halbfertigteilen und Vermeidung von komplexen Details sollte das Gebäude zeiteffizient errichtet werden. Gleichzeitig sollten so Fehlerquellen und Komplikationen reduziert werden. Die zweiachsige Schottenbauweise soll auch größere Wohneinheiten und damit eine einfache Umnutzung ermöglichen. Der erforderliche Luftwechsel in Wohnräumen wird über dezentrale Abluftgeräte in den Bädern und natürliche Nachströmung durch Fensterrahmenlüfter gewährleistet. Die Warmwasserbereitung erfolgt durch eine thermische Solaranlage. Eine digitale Anzeige im Eingangsbereich des Neubaus macht die hierdurch entstehenden Energiegewinne für die Bewohner ablesbar.
Projektbeteiligte | |
---|---|
Bauherr/in : |
studierendenWERK Berlin |
Nutzer/in : |
Studierende |
Architekt/in : |
Lehrecke Witschurke Architekten BDA |
Federführende/r Forscher/in (alternativ Sprecher/in) : |
Prof. Dr.-Ing. Michael Prytula, Fachhochschule Potsdam, Institut für angewandte Forschung |
Fachbetreuer/in im BBSR : |
Felix Lauffer, WB 3 |
Eckdaten | |
---|---|
Standort : |
Dauerwaldweg 1, 14055 Berlin |
Einordnung in Zukunft Bau : | Mauerwerksbau, Wohnungsbau, Planungsprozesse, Variowohnungen |
Bundesförderung in EUR : | 689.200,00 |
Weitere Eckdaten Variowohnungen | |
---|---|
Typ der Baumaßnahme : | Neubau |
Gebäudetyp : | Freistehend |
Energetischer Standard : | EnEV |
Bauzeit in Monaten : | 23 |
Anzahl Wohnplätze : | 50,00 |
Förderfähige Fläche in m² : | 1.387 |
Gesamtkosten der Baumaßnahme (KG 200-700) : | 5.320.000,00 |
Baukosten (KG 300-400) in EUR : | 3.960.000,00 |
Bauweise : | Massivbau |
Nutzung : | Wohnen |
Altersgerechtes Wohnen : | Ready |
Kennwerte Wohnplatz | |
---|---|
Wohnfläche in m² : | 23,98 |
davon Gemeinschaftsfläche in m² : | 3,76 |
Baukosten Wohnplatz in EUR (KG 300-400) : | 79.200,00 |
Warmmiete (möbliert) in EUR : | 320,00 |
Baustellenblog |
10.10.2019 | Eröffnungsfeier Berlin-GrunewaldDie Begleitforschung war zu Gast bei der Eröffnungsfeier in Berlin beim Modellvorhaben in Grunewald und unternahm einen Rundgang durch das Haus. Wie im Modell: Südansicht des Gebäudes. Vorbild Bestand: Blick von der Dachterrasse auf den Wohnkomplex. Im Gemeinschaftsraum hielt u.a. Herr Jakob Lehrecke (Architekt) die Einweihungsrede. Im Erdgeschoss befinden sich die bezugsfertigen und behindertengerechten Wohneinheiten… … mit Einbauküche… … und Badezimmer. Vorbild Bestand auch in der Farbigkeit: Über das rote Treppenhaus geht es weiter… … hier findet man auch Informationen zur Thermischen Solaranlage. In den oberen Geschossen warten weitere Wohneinheiten, … …die bezugsfertig und komplett möbliert auf die ersten Bewohner und Bewohnerinnen... ...schlicht und zweckmäßig mit einer kleinen Einbauküche… …und strahlend-weißer Nasszelle. 06.06.2018 | Baustellenbegehung Berlin-GrunewaldNeu und Alt im Einklang: die Erweiterung des denkmalgeschützten Studentenwohnheims fügt sich behutsam in das Bestandsensemble ein und setzt einen städtebauischen Akzent. Die Begleitforschung und das BBSR sind zu Gast in Berlin beim Modellvorhaben Grunewald. Die Bestandgebäude verbinden sich pavillonartig zu einer locker geschlossenen Struktur. Der Außenraum bietet eine hohe Nutzungsqualität und lädt zum Verweilen ein. Die denkmalgeschützten Bestandsgebäuden wurden ohne außenliegenden Sonnenschutz errichtet. Die sanierten Gebäude erhielten eine Sonnenschutzverglasung. Vorbildliche Raumqualität: die Gemeinschaftsküchen im Bestand zwischen Hauseingang und Außenraum. Das Untergeschoss vermittelt zwischen Straßenniveau und den etwas höher liegenden Wohn-Pavillons. Die Filigrandecken erhalten bereits werkseitig die Aussparungen für die Ver- und Entsorgungsinstallationen. Anschlussbewehrung: aufgehende Innenwand aus Filigranwänden, Filigrandecken. Die Filigrandecken liegen im Untergeschoss nicht auf Filigranwänden, sondern auf KS-Mauerwerk auf. |
---|
Bildergalerie |
---|