Bremerhaven-Lehe: Das Ultra Vario-Wohnhaus


Projektnummer
20.30.08-08
Projektbeginn
11.2017
Projektende
05.2020
Projektstatus
abgeschlossen ohne Bericht

Ergebnisse

Quelle: THOWL

Das Ultra-Vario-Haus soll als zukunftsfähiges Gebäude Investitionssicherheit in einem von Nachfrageschwäche und Prognoseunsicherheit geprägten Wohnungsmarkt bieten. Erreicht werden soll dieses Ziel durch maximale Variabilität der Wohnungen sowie durch den Mehrwert passender räumlicher Angebote und sozialer Einbindung für die Zielgruppen der Studierenden als auch älterer Menschen.

Im Gründerzeitquartier Bremerhaven-Lehe wird ein Ersatzneubau als Lückenbebauung im Altbaubestand realisiert. Zur Aufwertung des Quartiers werden derzeit öffentliche und private Investitionen getätigt, so ist beispielsweise in unmittelbarer Nachbarschaft ein CoWorkingSpace geplant. Das Grundstück liegt knapp 2,5 Kilometer vom Hochschulstandort entfernt und ist so gut für die Zielgruppe der Studierenden geeignet. Trotz hohem Leerstand besteht im Quartier auch ein Bedarf an altersgerechten Wohnungen. Barrierefreiheit ist daher Voraussetzung für das Erreichen der Projektziele. Der ready plus Standard soll umgesetzt werden.

Das sechsgeschossige Gebäude bietet im Erdgeschoss neben zwei Privaträumen Gemeinschaftsflächen. In den Obergeschossen sind jeweils zwei Gemeinschaftswohnungen mit zwei und drei Individualräumen geplant. Der Gemeinschaftsraum im Erdgeschoss hat direkten Gartenzugang und ist für die multifunktionale Nutzung konzipiert. Die Zuweisung der Funktion - von Partyraum bis zum CoWorkingSpace – obliegt der Bewohnerschaft. Der Gemeinschaftsgarten stellt im dicht bebauten Gründerzeitquartier eine hohe Qualität dar. Um die Belastungen für die Nachbarschaft möglichst gering zu halten, muss die Bauzeit in dem hoch verdichteten Quartier möglichst kurz sein. Aufgrund der sich wiederholenden, klaren und symmetrischen Grundrissstruktur ist der Einsatz von vorgefertigten, großformatigen Innenwandelementen inklusive der Installationen geplant. Zudem können die Geschossdecken als Halb- oder Voll-Fertigteile seriell hergestellt werden. Der Einsatz von Fertigteilen im Bereich der Fassaden wird geprüft. In wenigen Teilbereichen werden die vorgefertigten Innenwandelemente mit einer „Soll-Bruch-Stelle“ ausgeführt, so dass sich mit geringem Aufwand diverse Wohntypologien realisieren lassen. Lediglich die Wände zum Treppenhaus und Aufzug sollen tragend ausgebildet werden. Durch die gezielte Anordnung von Installationssträngen besteht die Möglichkeit, in jedem Zimmer Frisch- und Abwasser für eine kleine Küche zur Verfügung zu stellen. Zur Energieversorgung wird ein BHKW als Add on-Lösung installiert. Auf jeder Etage wird eine Rückmeldung installiert, aus der hervorgeht, wann die Nutzung der BHKW-Energie für den Endnutzer besonders günstig ist. Die räumliche Nähe zu zwei weiteren STÄWOG-Gebäuden bietet das Potenzial für effiziente Kraft-Wärme-Kopplung, dessen Umsetzung geprüft wird.

Projektbeteiligte
Bauherr/in :

Städtische Wohnungsgesellschaft Bremerhaven mbH (STÄWOG)

Architekt/in :

schultz sievers. architektur gbr

Federführende/r Forscher/in (alternativ Sprecher/in) :

Dipl.-Ing. Heike Böhmer, IFB Institut für Bauforschung e.V. / FORUM Huebner, Karsten & Partner

Fachbetreuer/in im BBSR :

Felix Lauffer, WB 3

Eckdaten
Standort :

Heinrichstraße 34, 27576 Bremerhaven

Einordnung in Zukunft Bau : Architektur und Stadtraum, Barrierefreies Bauen, Massivbau, Variowohnungen, Wohnungsbau
Bundesförderung in EUR : 459.604,00
Weitere Eckdaten Variowohnungen
Typ der Baumaßnahme : Lückenschluss
Gebäudetyp : Block
Energetischer Standard : EnEV
Bauzeit in Monaten : 12
Anzahl Wohnplätze : 25,00
Förderfähige Fläche in m² : 819
Gesamtkosten der Baumaßnahme (KG 200-700) : 2.610.000,00
Baukosten (KG 300-400) in EUR : 1.888.055,00
Bauweise : Massivbau
Nutzung : Wohnen
Altersgerechtes Wohnen : Ready
Kennwerte Wohnplatz
Wohnfläche in m² : 32,76
davon Gemeinschaftsfläche in m² : 1,68
Baukosten Wohnplatz in EUR (KG 300-400) : 72.617,00
Warmmiete (möbliert) in EUR : 300,00
Baustellenblog

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Der Ansatz der Flexibilität bzw. Variabilität des Forschungsvorhabens ist in dieser Region sehr sinnvoll, da sie von Nachfrageschwäche und Prognoseunsicherheit geprägt ist.