Zukunft Bau Forschungsplattform „Bauen im Bestand“

Die Gründung einer Zukunft Bau Forschungsplattform „Bauen im Bestand“ soll die Baubranche in Deutschland dabei unterstützen, die anstehenden Herausforderungen zu bewältigen. Ein zentraler Aspekt ist dabei, den Forschungstransfer in die Praxis zu beschleunigen. Dies soll einerseits durch eine praxisnähere Forschungsdurchführung mittels der neu zu schaffenden physischen und digitalen Infrastrukturen der Forschungsplattform und andererseits durch Vernetzung und Kommunikation ermöglicht werden.

Ausgangslage

Die Baubranche steht aktuell mit Begegnung der Klimawandelfolgen, Dekarbonisierung, Reduktion des Ressourcenverbrauches und Zirkularität vor enormen Herausforderungen. Aber auch der demografische Wandel und vor allem die Digitalisierung verändern mit zunehmender Dynamik die Anforderungen an die gebaute Umwelt. Vor diesem Hintergrund ist in relativ kurzer Zeit eine nachhaltige Transformation des Bestandes erforderlich.

Alle langfristigen Prognosen zeigen auf, dass dieser Wandel des Bau- bzw. Gebäudesektors dauerhaft sein wird. Die Betrachtungen offenbaren die Notwendigkeit einer generellen Bauwende, um gleichzeitig dem Klimawandel und der Sicherung des Wohlstandes in einer dynamisierten Bedarfslage gerecht zu werden. Dem nachhaltigen Bauen im Bestand und der Forschung hinsichtlich der genannten Themen kommt daher eine besondere Bedeutung zu.

Ziel

Ein vorangegangenes Ressortforschungsprojekt kam bereits zu dem Ergebnis, dass die Errichtung einer nationalen Zukunft Bau Forschungsplattform „Bauen im Bestand“ sinnvoll und zukunftsfähig ist (>> weitere Informationen ).

Das aktuelle Ressortforschungsprojekt schließt daran an und soll die Rahmenbedingungen und konkreten Realisierungsschritte für diese Forschungsplattform aufzeigen. In Form eines Reallabors im Bestand ist die Plattform ein deutliches Signal für die Relevanz der Bauforschung. Sie kann die Sichtbarkeit anwendungsorientierter, baubezogener Forschung signifikant verbessern und dabei helfen, den Ergebnistransfer schneller und zielgerichteter in der Praxis umzusetzen. Zusätzlich wird damit ein wichtiger Kreativraum geschaffen, um vielversprechende Forschungsansätze zu untersuchen und gleichzeitig Synergien mit anderen Bauforschenden zu forcieren.

Die Forschungsplattform stellt eine Infrastruktur bereit, die einerseits als Forschungswerkstatt das Entwickeln und Testen von Innovationen ermöglicht und andererseits Raum für Dauer- und Wechselausstellungen zur Information der (Fach-) Öffentlichkeit bietet. Die physische Forschungsplattform wird durch eine adäquate virtuelle Plattform ergänzt. Eine vielseitig nutzbare Infrastruktur schafft ein breit gefächertes Angebot für die Bauwirtschaft, welches über eine Nutzung im Rahmen von Zukunft Bau hinaus auch für den freien Markt zugänglich ist.

Konzept

Forschungskonzept und Projektstufen

Über einen Zeitraum von zwei Jahren wird die Gründung einer Zukunft Bau Forschungsplattform von der Entscheidungsfindung bis zur Umsetzung begleitet. Dabei gilt es, ein geeignetes Eigentümer- und Betreibermodell auszuarbeiten und die entsprechenden rechtlichen und finanziellen Rahmenbedingungen zu klären. Parallel wird nach einem geeigneten Standort gesucht.

Konkrete Arbeitsschritte umfassen Recherchen von Unternehmensformen vergleichbarer Plattformen sowie Auswertung geeigneter Unternehmensformen für die Zukunft Bau Forschungsplattform, mit Empfehlung eines vielversprechenden Eigentümer-/Betreibermodells. Darüber hinaus soll eine Grobkostenschätzung für die Anschubfinanzierung sowie die laufenden Betriebs- und Ausbaukosten der physischen und virtuellen Forschungsplattform erarbeitet werden. Im Rahmen der Standortsuche ist eine Analyse und vergleichende Auswertung von Standortfaktoren in Frage kommender Liegenschaften vorgesehen. Für den Aufbau eines Netzwerks mit Akteuren aus Forschung, Praxis und Verwaltung im deutschen bzw. europäischen Kontext sollen entsprechende Recherchen vorhandener oder geplanter Plattformen bzw. Initiativen erfolgen. Zudem ist eine Exkursion zu ausgewählten Forschungsplattformen geplant.