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Untersuchungen zu linien- und punktförmig gelagerten Dünnglas-Polycarbonat-Verbundtafeln
Untersuchungen zu linien- und punktförmig gelagerten Dünnglas-Polycarbonat-Verbundtafeln
10.08.18.7-18.06
10.2018
10.2020
abgeschlossen mit Bericht
Ergebnisse
In der modernen Architektur ist seit vielen Jahren der Trend zu mehr Transparenz in der Fassade zu beobachten. Allerdings erfordert die Tendenz zu immer größeren Verglasungen in der Gebäudehülle zunehmend die Entwicklung von einem Hochleistungsbauprodukt, das sich an die vorgegebenen Randbedingungen anpasst. Die wachsenden Anforderungen an Schall-, Wärme-, Sonnen- und Brandschutz oder Sicherheit führen zu anspruchsvollen, mehrschichtigen und multifunktionalen Verglasungen. Die Erfüllung mehrerer Funktionen ist mit Glas meistens nicht oder nur eingeschränkt möglich. Die Kombination aus Dünnglas und Polycarbonat als neuartiger Verbundbaustoff verbindet die günstigen Eigenschaften der beiden Materialien. Dünnglas zeichnet sich durch eine hohe Oberflächenfestigkeit aus und Polycarbonat durch eine gute Schlagzähigkeit bei niedrigem Flächengewicht. Das Mehrschichtsystem bietet dadurch grundsätzliche einen hohen Widerstand gegen äußere Beanspruchungen, insbesondere als Sicherheitssonderverglasung.
Im Glasbau sind für Verglasungen prinzipiell zwei Auflagerarten möglich. Die punktförmige Lagerung wird üblicherweise mit Telleroder Randklemmhaltern umgesetzt, die linienförmige Lagerung über Randklemmleisten. Mit experimentellen Untersuchungen sollen zunächst für den Widerstand gegen manuellen Angriff geeignete Aufbauten erarbeitet sowie anschließend durch numerische und experimentelle Analysen für die Lagerungsarten unter statischen Einwirkungen weiterentwickelt werden. Die unterschiedlichen Wärmeausdehnungen von Dünnglas und Polycarbonat sind dabei insbesondere im Bereich der Auflager zu berücksichtigen, da bei linienförmig gelagerten Verglasungen durch die Klotzung sowie bei punktförmig gelagerten Verglasungen im Bohrlochrand für Tellerhalter und am Rand bei Randklemmhalter zu begrenzende Spannungsspitzen entstehen. Das Forschungsprojekt bietet erstmalig die Möglichkeit zur Erweiterung der Anwendungen von innovativem Dünnglas auf das Bauwesen sowie umfassende Kenntnisse im Verbund mit Polycarbonat als ein Beitrag zur Entwicklung von multifunktionalen Verglasungen.
Projektbeteiligte | |
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Antragsteller/in : |
Universität Siegen |
Federführende/r Forscher/in (alternativ Sprecher/in) : |
Universität Siegen M.Sc. Sebastián Andrés López |
Fachbetreuer/in im BBSR : |
Daniel Wöffen, WB 3 |
Eckdaten | |
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Schlagworte zum Projekt : | Dünnglas, Polycarbonat, Verbundsicherheitsglas, Sicherheitssonderverglasung |
Einordnung in Zukunft Bau : | Forschungsförderung, Fenster/ Türen, Verbundmaterialien/ -konstruktionen, Neue Materialien und Techniken, Forschungsbericht |
Bundesförderung in EUR : | 202.218,00 |
Projektetage der Bauforschung | ||
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Projektvorstellung 1 | 30.06.2020 |