Newsletter 12 - Stand der Projekte und Begleitforschung

Liebe Leserin, lieber Leser,

Wir hoffen Sie sind gut im Neuen Jahr angekommen und gesund und munter. Das Jahr ist noch jung und bietet noch alle Potentiale– Ihnen alles Gute!

Unser letzter Newsletter im Programm „Modellvorhaben zum nachhaltigen und bezahlbaren Bau von Variowohnungen“ erreicht Sie später als vorgesehen. Doch auch wir, das Team der Begleitforschung, kämpfen wie viele andere mit den Einschränkungen durch die COVID-19-Pandemie, so dass unser Arbeitsprozess langsamer verläuft als üblich. Dadurch, und weil sich der Baufortschritt bei einigen Modellvorhaben nicht so entwickeln konnte wie geplant, war es uns nicht möglich, die Begleitforschung zum Ende 2020 abzuschließen. Die Ergebnisbroschüre, die für die BAU 2021 in München erwartet wurde, konnte daher nicht fertiggestellt werden. Zur Zeit arbeiten wir am Endbericht und an der Ergebnisbroschüre – freuen Sie sich auf die Publikation im Sommer dieses Jahres.

Heute also ein Überblick über den Stand bei den Modellvorhaben zu Beginn dieses Jahres. Die folgenden Abbildungen zeigt die Modellvorhaben in ihrem Arbeitsstand, die Anzahl der realisierte Wohnplätze, die Bauwerkskosten und den energetischen Standard, der umgesetzt wurde oder noch wird. Zuvor jedoch eine Tabelle, die einen schnellen Blick auf die Projekte mit ihrer (geplanten) Bauzeit und den Zeitraum ihrer Fertigstellung erlaubt.

Die Größe der Modellvorhaben reicht von 26 Wohnplätzen in Bremerhaven bis zu 336 Wohnplätzen für Studierende in Halle. Dieses Modellvorhaben ist allerdings noch nicht fertiggestellt. Die meisten fertiggestellten Wohnheimplätze weist das ehemalige Zahnklinik in Erfurt auf: 247 sind es an der Zahl. Beide Gebäude sind Stahlbetonskelettbauten aus dem Bestand der 70er Jahre. Hier zeigt sich das große Umnutzungspotential des Großtafelbaus. Im Hinblick auf die Energieeffizienz wurde in den Modellprojekten vorrangig auf eine hohe Qualität des Wärmeschutzes Wert gelegt, die regenerative Energieerzeugung und komplexe Energieversorgungssysteme wurden demgegenüber eher untergeordnet behandelt.

Die meisten Modellvorhaben realisierten ein Gebäude im Neubau (oder sind noch dabei). Die folgende Tabelle gibt einen detaillierten Überblick. Mit ihr kann man auch das Verhältnis von Wohnplätzen zu Wohneinheiten ableiten. Man sieht: In allen Wohnheimen stehen je Wohneinheit mehrere Wohnplätze zur Verfügung. Vorwiegend wurden Einzelapartments realisiert, zum Teil wurden die Wohnplätze auch in Wohngemeinschaften organisiert. Eine Skelett- oder Schottenbauweise begünstigt serielle Grundrisse, was wiederum die Bildung von Apartments zur Folge hat – z.B. in der ehemaligen Zahnklinik in Erfurt (Skelettbau) oder in Berlin-Grunewald (Schottenbau). Die meisten Single-Apartments weist das Modellvorhaben in Berlin-Grunewald auf, in Heidelberg bevorzugt man eher in Wohngemeinschaften

Für unsere weitere Bearbeitung sind wir auf alle Endberichte der Projekt-Forschungsteams angewiesen. Noch stehen uns nicht alle Berichte zur Verfügung. Die bisherigen Daten und Informationen zeigen, dass die Projekte sehr unterschiedliche Ansätze zur Erreichung der Projektziele verfolgten. Gleichzeitig müssen die Projekte mit bestimmten Randbedingungen umgehen, die Auswirkungen auf das Erreichen der Projektziele haben.

Die Auswertung der Daten erfolgt daher unter zwei Blickwinkeln. Zunächst werden die Projekte hinsichtlich der Randbedingungen und der verfolgten Strategien erfasst und kategorisiert. Wesentliche Aspekte sind das Entwurfs- und Energiekonzept, Bauweise und Vorfertigung, Planungs- und Bauprozesse sowie der Standort. Als zusätzlicher Aspekt wird die Suffizienz thematisiert. Parallel werden durch die Begleitforschung die sich aus den Projektzielen ergebenden Forschungsfelder analysiert: Bauzeitverkürzung, bezahlbares Bauen, anpassbares Bauen, nachhaltiges Bauen sowie die Raum- Ausstattungs- und Nutzungsqualität. In der Auswertung werden die Ergebnisse miteinander in Bezug gesetzt. Hinsichtlich der Projektziele besonders erfolgversprechende Konzepte werden identifiziert und in Fallstudien dargestellt. Auch wesentliche Zielkonflikte werden anhand der Modellvorhaben analysiert und wenn möglich Lösungsstrategien aufgezeigt.

Aus den Ergebnissen der Forscher in den Modellvorhaben, aus der Analyse der Planungs- und Bauprozesse und durch die Einbeziehung der fachlichen Expertise der Projektbeteiligten, leitet die Begleitforschung Handlungsempfehlungen ab. Diese Handlungsempfehlungen sollen verschiedenen Akteuren im Baugeschehen helfen, Projekte mit vergleichbaren Zielsetzungen einfacher, in größerem Umfang und vor allem schneller umzusetzen. Sie werden zu einem zentralen Kapitel in der Ergebnisbroschüre. Wir verabschieden uns nun von Ihnen, liebe Leserinnen und Leser, bleiben Sie uns wohlgesonnen und vielleicht begegnen wir uns ja bei der nächsten Gelegenheit zu spannenden Forschungsthemen (wieder).

Impressum:
Verantwortlicher Herausgeber des Newsletters ist das Team der Begleitforschung Variowohnungen.