Zurück

Inhalte

Bauen im Bestand - Bewertung der Anwendbarkeit aktueller Bewehrungs- und Konstruktionsregeln im Stahlbetonbau

Ergebnisse

Projektbeschreibung

Projektbeteiligte

Eckdaten

Bauen im Bestand - Bewertung der Anwendbarkeit aktueller Bewehrungs- und Konstruktionsregeln im Stahlbetonbau


Projektnummer
10.08.18.7-08.06
Projektbeginn
06.2008
Projektende
03.2012
Projektstatus
abgeschlossen mit Bericht

Ergebnisse

Versuchsaufbau

Grundsätzlich ist die Standsicherheit bestehender Tragwerke, die im Rahmen einer Umbaumaßnahme, Revitalisierung, Nutzungsänderung veränderte Einwirkungen erfahren oder ergänzt/verändert werden, nach aktuellem Stand der Technik und damit im Allgemeinen nach dem aktuellen Normenwerk nachzuweisen. In der Umsetzung zeigt sich, dass Stand- und Gebrauchstauglichkeit bestehender Stahlbetontragwerke bei unreflektierter Anwendung von Bewehrungs- und Konstruktionsregeln von DIN 1045-1 und Eurocode 2 in vielen Fällen nicht nachweisbar sind, obwohl sie zum Zeitpunkt der Erstellung nach damals gültigem Regelwerk bemessen wurden. Als Ergebnis des Forschungsvorhabens wurden umfangreiche Empfehlungen und Hinweise zum Umgang mit bestehender Bausubstanz erarbeitet, die Praktiker bei ihrer täglichen Arbeit auf diesem Gebiet unterstützen sollen. Hierzu werden zunächst Regelwerke und Merkblätter mit Bezug zum Bauen im Bestand aufgeführt, die als Arbeitsgrundlage zu beachten sind. Dabei wird deutlich, dass in Deutschland bisher kein Regelwerk existiert, das die Bewertung und Nachrechnung von Bestandsbauteilen beinhaltet. Mit Hilfe der Darstellung häufiger Fehler bei Bauen im Bestand sollen Praktiker für die Besonderheiten der Bauweise sensibilisiert werden, um eine technisch und wirtschaftlich erfolgreichen Projektabwicklung zu ermöglichen. Hierzu gehört auch eine qualifizierte Bestandsaufnahme, zu deren Durchführung umfangreiche Hinweise einschließlich der Erläuterung von Prüfverfahren im Bericht enthalten sind. Im Anschluss wird das Vorgehen zur Modifikation von Teilsicherheitsbeiwerten zur Nachrechnung von Bestandsbauteilen erläutert, was sich in der Regel günstig auf die Nachweisführung auswirkt und Tragwerksverstärkungen vermeiden kann. Ein wesentlicher Bestandteil des Forschungsvorhabens ist die Zusammenstellung und Bewertung der Entwicklung des den Stahlbetonbau in Deutschland betreffenden Regelwerkes. In diesem Zusammenhang gibt vorliegender Bericht Hinweise zu den einzelnen Entwicklungsstufen wesentlicher Bewehrungs- und Konstruktionsregeln des Stahlbetonbaus von seinen Anfängen bis heute. Anhand von ausgewählten Beispielen wird gezeigt, wie unter Berücksichtigung historischer Bewehrungs- und Konstruktionsregeln Bestandsbauteile aus Stahlbeton bewertet werden können und wo Defizite im Vergleich zum aktuellen Regelwerk Eurocode 2 bestehen. Anhand der Bewertung einer Stahlbetonrippendecke hinsichtlich deren Tragfähigkeit bei in-situ Belastungsversuchen und parallel dazu bei Tragfähigkeitsuntersuchungen im Labor wird anschaulich dargestellt, dass historische Konstruktionsweisen, die nach aktuellem Regelwerk nicht mehr nachgewiesen werden können, trotzdem eine erhebliche Tragfähigkeit im Grenzzustand der Tragfähigkeit aufweisen können und somit nicht zwangsläufig abgebrochen werden müssen.

Projektbeteiligte
Antragsteller/in :

TU Kaiserslautern Fachgebiet Massivbau und Baukonstruktion
Erwin-Schrödinger-Straße
67663 Kaiserslautern

Federführende/r Forscher/in (alternativ Sprecher/in) :

Prof. Dr.-Ing. Jürgen Schnell (Bearbeiter)

Markus Loch (Bearbeiter)

M.Eng. Michael Wolbring (Bearbeiter)

Dipl.-Ing. Florian Stauder (Bearbeiter)

Fachbetreuer/in im BBSR :

Dr. Michael Brüggemann, i. A. WB 3

Eckdaten
Schlagworte zum Projekt : Bauen im Bestand; Stahlbetonbau; Bestand; Konstruktionsregel; Bemessungsregel; Bewehrung; Regelwerk; Norm; Eurocode 2; Anwendbarkeit; Historische Entwicklung; Historisches Bauwerk; Baustoff; Kennwert; Materialkennwert; Bestandsaufnahme; Bewertung; Nachweis; Standsicherheitsnachweis; Nachrechnung; Deckenkonstruktion; Rippendecke; Tragfähigkeitsermittlung; Versuch; Belastungsversuch;
Bundesförderung in EUR : 128.500,00