Revitalisierung von älteren artenarmen extensiven Dachbegrünungen

Revitalisierung von älteren artenarmen extensiven Dachbegrünung in Zeiten des Klimawandels durch die Verbesserung der Substrateigenschaften mit Zuschlagstoffen für eine höhere Trockentoleranz und Biodiversität

Aufgrund des Klimawandels, verbunden mit höheren Temperaturen, aber auch geprägt durch langanhaltende Trockenperioden im Sommer und das Auftreten von häufigeren Starkregenereignissen, werden der Einbau und der Erhalt von Dachbegrünungen immer bedeutender. Zu beobachten ist jedoch insbesondere in niederschlagsärmeren Städten, dass ältere extensive Dachbegrünungen ihre Funktionalität (u. a. Schutz der Dachabdichtung, Kühl- und Dämmfunktionen, Fähigkeit ausreichend Wasser zu speichern) und die ursprüngliche Artenvielfalt aufgrund des Vegetationsrückgangs auf dem Dach verlieren. Ursachen hierfür können in der mangelnden Pflege hinsichtlich fehlender Nährstoffgaben liegen, aber auch im möglicherweise nicht mehr geeigneten ursprünglich gewählten Substrat hinsichtlich der Wasserspeicherfähigkeit bzw. der Korngrößenverteilung. Das trifft vor allem auf Gründächer zu, die älter als etwa 15 Jahre sind. Aufgrund der damals üblichen kommunalen Vorgaben wurden geringere, sehr dünnschichtige Substrathöhen gewählt. Zudem wurden damals die heute nicht mehr aktuellen FLL-Dachbegrünungsrichtlinien angewendet, bei der geringere max. Wasserkapazitäten der Substrate empfohlen wurden. Es gilt zu analysieren, welche Eigenschaften und Einbauhöhen die Substrate auf vegetationsarmen Dachbegrünungen gegenwärtig aufweisen und wie diese aufgrund des Klimawandels angepasst werden müssen. Projektziel ist zu ermitteln, welche Gegebenheiten dazu führen, dass der Pflanzendeckungsgrad im Bestandsgrün geringer wird und wie der Schichtaufbau verändert werden müsste, um wieder zu einem funktionalen Gründach zu gelangen. Untersuchungen zur qualitativen Aufwertung des Substrates mit geeigneten Zuschlagstoffen hinsichtlich des Erreichens einer höheren max. Wasserkapazität mit Nährstoffeintrag sollen in 4 Städten (HH, B, S, M) erfolgen. Ziel ist, erstmalig eine Methode für eine schonende Einbringung der Zuschlagstoffe in das Substrat in Kombination mit einer langlebigen biodiversen Vegetation zu entwickeln.