Vorbereitung und Durchführung der deutschen Beteiligung an der World Sustainable Built Environment Conference 2017 in Hongkong

Die Bundesregierung macht Nachhaltigkeit seit vielen Jahren zu einem Grundprinzip ihrer Politik. Zur Vorbildrolle des Bundes im Bereich Nachhaltigen Bauens und Wirtschaftens gehört es dabei auch, die Ergebnisse der Umsetzung des nachhaltigen Bauens regelmäßig der Fachöffentlichkeit durch Mitwirkung an nationalen und internationalen Konferenzen zum Nachhaltigen Bauen vorzustellen. Die Teilnahme an der WSBE 17 – World Sustainable Built Environment Conference in Hongkong stellte eine konsequente Weiterführung der mittlerweile kontinuierlichen Präsenz Deutschlands auf der internationalen Bühne des Nachhaltigen Bauens dar.Projektlaufzeit: Juni 2016 – Oktober 2017

Ausgangslage

Die Präsenz der deutschen Bundesregierung auf internationalen Fachveranstaltungen des Nachhaltigen Bauens sichert die Vorbildrolle Deutschlands auf dem Gebiet des Nachhaltigen Bauens. Die Sustainable Building-Konferenzen stellen dabei ein wichtiges internationales Forum für Nachhaltiges Bauen dar. Präsentiert werden aktuelle Forschungsergebnisse und zukunftsweisende Entwicklungen zum Thema Nachhaltiges Bauen.

Der internationale Erfahrungsaustausch hilft bei der Verbesserung der nationalen Systeme, setzt Maßstäbe für die internationale Normung und ermöglicht es der Bundesrepublik Deutschland, ihren guten Ruf bei der Umsetzung der Nachhaltigkeit im Bereich des Bauens zu festigen. Die Bundesregierung war auf der WSBE 2017 vertreten durch das Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz, Bau und Reaktorsicherheit (BMUB) und das Bundesinstitut für Bau-, Stadt- und Raumforschung (BBSR).

Ziel

Das Forschungsprojekt bereitete die Teilnahme an der WSBE 2017 in Hongkong (5. bis 7. Juni 2017) durch wissenschaftlich-inhaltliche und organisatorische Arbeiten vor und stellte eine angemessene Repräsentation des Bundes sicher. Ziel war die Erarbeitung eines Gesamtkonzeptes für den deutschen Pavillon und die Präsentation Deutschlands als Standort zur innovativen Entwicklung von Lösungen und der konsequenten Umsetzung der Ziele des Nachhaltigen Bauens.

Auftragnehmer des Forschungsprojektes war Dr. Günter Löhnert, sol·id·ar planungswerkstatt, Berlin.

Konzept

Die Teilnahme an der WSBE 2017 in Hongkong stellte eine logische Weiterführung der Präsenz der Bundesregierung auf internationalen Fachveranstaltungen des Nachhaltigen Bauens dar. Die Veranstaltung stand unter dem Motto "Ideen in die Tat umsetzen – Umwandlung unserer gebauten Umwelt durch Innovation und Integration". Im Fokus standen dabei vor allem die Herausforderungen für das nachhaltige Bauen vor dem Hintergrund des Klimawandels. Die vier Themenschwerpunkte "Sustainable Neighborhood", "Deep Building Renovation", "High-performance Building" sowie "Community Empowerment" sollten dabei besonders betrachtet werden.

In Vorbereitung der WSBE 2017 wurde das bereits entwickelte Grundkonzept für den offiziellen deutschen Auftritt weiter konkretisiert und umgesetzt; bestehende Inhalte wurden auf den aktuellen Stand gebracht sowie neue Entwicklungen eingebunden.

Der deutsche Auftritt in Hongkong umfasste unterschiedliche Formate:

• Sieben Vorträge von Vertretern der deutschen Delegation zu unterschiedlichen Themenschwerpunkten im Rahmen der Konferenz
• Special Session des BMUB als eigener Workshop mit fünf Beiträgen zum Thema "Nachhaltigkeitsbewertung von Gebäuden als Bestandteil von Green Public Procurement auf Basis des BNB-Systems" im Rahmen der Parallel Sessions
• Ausstellungspavillon mit 24 Postern zu Nachhaltigkeitsaktivitäten der Bundesregierung, Broschüren und Flyer sowie Give-away-cards mit QR-codes zu allen Ausstellungsbeiträgen sowie eine Autoreverse-Powerpoint-Präsentation

Ergebnisse

Die WSBE17 bot den ca. 1.800 Teilnehmenden aus 57 Nationen neben den Plenumssitzungen auch 144 Sessions und Workshops sowie zahlreiche Informationsstände im zentralen Ausstellungsbereich.

Der Ausstellungsstand des BMUB war an exponierter Stelle im Ausstellungs- und Cateringbereich verortet und wurde in den Pausen gut besucht. Er bot den Besuchern Informationen zu den Aktivitäten des Nachhaltigen Bauens in Deutschland. Die aktuelle Entwicklung sowie die Grundlagen des Nachhaltigen Bauen wurden in Form einer Posterausstellung sowie einer Bildschirmpräsentation, ergänzt durch Broschüren und Flyer, einem breiten wissenschaftlichen Publikum präsentiert.

Neben Postern zum Leitfaden Nachhaltiges Bauen und zu den Grundlagen und Methoden des Bewertungssystems Nachhaltiges Bauen (BNB) wurden auch unterstützende Instrumente wie WECOBIS, ÖKOBAUDAT, eLCA und eBNB vorgestellt.

Mit dem Informationsportal Netzwerk "Effizienzhaus Plus" als übergreifende Plattform wurde gezeigt, wie der Gebäudesektor mit innovativen Ansätzen zur Verwirklichung eines nahezu klimaneutralen Gebäudebestandes bis 2050 beitragen kann.

Darüber hinaus wurden die Ergebnisse einiger Pilotanwendungen sowie herausragende öffentliche Gebäude in Deutschland vorgestellt, wie zum Beispiel der Neubau des Verwaltungsgebäudes UBA Haus 2019 und des Bundesministeriums für Bildung und Forschung in Berlin sowie der Neubau der ersten Energie-Plus-Gebäude Grundschule Hohen Neuendorf.

Neben sieben wissenschaftlichen Vorträgen der deutschen Delegation wurde im Rahmen des offiziellen Veranstaltungsprogramms eine vom BMUB durchgeführte Special Session durchgeführt. Dieser Workshop mit dem Titel "Sustainability Assessment of Buildings as Part of the Green Public Procurement based on the German BNB-System" fand am ersten Konferenztag statt. Inhalt des Workshops war die nachhaltige Bewirtschaftung öffentlicher Gebäude sowie die Verwendung der entwickelten Werkzeuge zum Nachhaltigen Bauen von der Planung bis zur Nutzung. Das Thema wurde mit einer Einführungspräsentation eröffnet und in vier weiteren Redebeiträgen aus verschiedenen Blickwinkeln beleuchtet.

Die Beteiligung des Bundes an der World Sustainable Built Environment Konferenz 2017 bot erneut die Möglichkeit, die vorbildliche nachhaltige Entwicklung von Gebäuden des Bundes auf internationaler Bühne darzustellen. Vor allem die umfassende öffentliche Verfügbarkeit von Datengrundlagen und Werkzeugen auch für private Bauherren ist ein Alleinstellungsmerkmal der Bundesrepublik und fand internationale Beachtung. Es konnte vermittelt werden, dass diese dazu geeignet sind, ambitionierte Ziele des Nachhaltigen Bauens auf breiter Ebene umzusetzen.

Der rege Erfahrungsaustausch, für den die Konferenzen eine Plattform bieten, unterstützt die Verbesserung der nationalen Systeme und setzt Maßstäbe für die internationale Normung. Ebenso trägt der Fachaustausch auf internationaler Ebene dazu bei, neue Impulse aufzugreifen und in zukünftigen Forschungsprojekten und Entwicklungen zu berücksichtigen.

Bild 1

Bild 2

Bild 3